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Das Ende der Einspeisevergütung – Bundesregierung plant Neuausrichtung der EEG-Förderung

2 ERN-Mitarbeiter bei der Arbeit

Die Bundesregierung plant eine umfassende Neuausrichtung des Vergütungssystems für erneuerbare Energien. Bislang beruhte dieses System auf einem Mindestpreismodell, bei dem Anlagenbetreiber für jede eingespeiste Kilowattstunde (kWh) Strom eine feste Vergütung erhielten. Diese garantierten Preise, die über einen Zeitraum von meist 20 Jahren gezahlt wurden, boten Investoren eine erhebliche Planungssicherheit. Die Differenz zwischen dem an der Strombörse erzielten Preis und der zugesicherten Einspeisevergütung, die sogenannte Marktprämie, wurde bislang über die EEG-Umlage auf die Strompreise der Endverbraucher umgelegt. Seit dem 1. Juli 2022 jedoch ist die EEG-Umlage Geschichte, und der Energie- und Klimafonds (EKF) des Bundes gleicht seither den Finanzierungsbedarf der erneuerbaren Energien aus. Der EKF wird durch Erlöse aus dem europäischen Emissionshandel, seit 2021 auch durch Einnahmen aus der CO2-Bepreisung fossiler Energieträger sowie durch Bundesmittel gespeist.

Das bisherige Mindestpreissystem bietet durch die garantierten Vergütungssätze eine hohe Sicherheit für Investoren und ermöglicht stabile, vorhersehbare Einnahmen. Doch mit der geplanten Umstellung rückt die Unterstützung der initialen Investitionskosten in den Vordergrund. Dies könnte den finanziellen Druck bei der Anfangsinvestition mindern und Investoren schnellere Liquidität verschaffen. Gleichzeitig müssten Anlagenbetreiber ihre Energie zu Marktpreisen verkaufen, was zu einer stärkeren Marktintegration führen kann.

Allerdings gibt es auch Schattenseiten: Ohne die Sicherheit einer garantierten Einspeisevergütung tragen die Betreiber das volle Marktrisiko bezüglich der Strompreise. Dies könnte Banken veranlassen, bei der Kreditvergabe zögerlicher zu sein, wenn keine gesicherten Einnahmen mehr vorhanden sind. Die Unsicherheit über zukünftige Strompreise könnte die Investitionsbereitschaft grundsätzlich mindern. Um diesem Risiko zu begegnen, könnten langfristige Stromlieferverträge (PPA) eine Lösung bieten, da sie über einen festen Preis das Marktrisiko deutlich reduzieren.

Die Umstellung auf ein Investitionsförderungssystem könnte die Dynamik des Marktes und die Finanzierung von Projekten im Bereich erneuerbarer Energien erheblich verändern. Innerhalb der Branche wird diese Initiative noch mit Skepsis betrachtet, da der geplante Ausbau von Photovoltaik- und Windenergieanlagen dadurch gebremst werden könnte. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass sich die gesamte Branche auf die neuen Förderbedingungen einstellen muss. Vieles hängt von der konkreten Ausgestaltung der neuen Fördermechanismen ab, die bisher noch nicht näher definiert sind.

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